Ich rette die Welt – aber erst mal eine rauchen: Zündstoff von A.K.Grundig, Politthriller, Hybrid Verlag, 252 Seiten, Ebook 4.49 €, Taschenbuch 12.90 €, ISBN: 978-3967410075, Bewertung 5/5 Sterne
Klappentext:
Syrien, 2012: Gewaltsame Übergriffe verwandeln die friedlichen Proteste in einen blutigen Bürgerkrieg. Die Kriegsreporterin Lea überlebt nur knapp eine Doppelexplosion.
Zwischen Bombenanschlägen und Beschuss unterschiedlichster Kriegsparteien sucht sie nach den Gründen für die Eskalation. An ihrer Seite ist Nathan, ein berühmter, vom Schicksal gezeichneter Fotograf. Gemeinsam stoßen sie auf menschliche Abgründe und unbequeme Wahrheiten.
Die Frage nach dem Sinn für all das Chaos in Syrien und in der Welt gerät zu einen Rennen auf Leben und Tod.
Meine Meinung:
Ich bin immer noch ganz geplättet von den Eindrücken, an welchen uns die Autorin teilhaben lässt. Ihre Worte berühren, graben sich tief unter die Haut.
Wie schon so passend im Nachwort beschrieben, bringt sie den Krieg zu uns. In unsere sicheren vier Wände. Führt uns vor Augen, was in dieser Welt so verdammt schief läuft.
Ich interessiere mich nicht sehr für Politik, auf Berichte in den Nachrichten gebe ich nicht viel. Sie berichten ohnehin nur von den Dingen, die sie dürfen. Nicht den wahren Gründen. Aber gibt es die Wahrheit überhaupt oder ist alles eine Sache des Blickwinkels?
Gemeinsam mit der Hauptprotagonistin Lea ziehen wir durch, ein vom Krieg gezeichnetes Land, Syrien. Die ständige Gefahr vor Übergriffen, Anschlägen und Verrat ist deutlich spürbar. Schnell lässt sie den Leser in die Ereignisse eintauchen und ein Gespür dafür entwickeln, welche Werte Journalisten und Kriegsfotographen antreiben. Was bringt sie dazu ihr eigenes Leben täglich aufs Spiel zu setzen? Und ist es den Einsatz wert?
Selten habe ich mir so viele Stellen markiert, um sie festzuhalten. Dieser Politthriller ging mir wirklich nah. Viel zu oft verschließen wir die Augen vor den Ereignissen unserer Welt, haben längst den Überblick verloren, wer gegen wen in den Krieg zieht und warum…
A. K. Grundig bringt diese Realität zu uns. Sie schont uns nicht, zeigt uns mit klaren Bildern die Grausamkeiten des Krieges auf. Wahrheiten, Bilder, Schicksale, welche schmerzen. Aber nur, weil wir sie im Alltag ausblenden, sind sie nicht weniger wahr oder ungeschehen.
Die Leidtragenden des Krieges sind immer die unschuldigen Bürger. Familien, Kinder… viel zu viele Kinder! Nie die Verursacher, die Drahtzieher und Politiker, welche durch ihre Mittel das Feuer am brennen halten.
Bitte lest dieses Buch! Es rüttelt an der heimischen Geborgenheit, lässt unsere „Probleme“ sinnlos erscheinen, öffnet den Geist für mehr Weitsicht. Aber vor allem regt es zum Nachdenken an!
Mich wird es noch eine ganze Zeit beschäftigen und ich bin wirklich gespannt, wie es im zweiten Band mit der Geschichte weitergehen wird!
„Die Idee, das Individuum bestimme das Glück der Gesellschaft, geht nicht auf. Die Gesellschaft bestimmt über das Individuum. Weißt du, warum? Weil der Mensch vergessen hat, dass er selbst sein eigener Kraftpool ist. Er saugt die Lebenskraft aus anderen Dingen, weil er davon überzeugt ist, auf diese Weise zu überleben, während die Welt um ihn herum stirbt.“
[…] obwohl mich nicht gerade als politisch interessierte Person beschreiben würde, hat mich ihr Roman „Ich rette die Welt – aber erst mal eine rauchen! sehr neugierig […]
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