[Rezension] Fusion von Tomke Jantzen

Fusion von Tomke Jantzen

Queer, Depressionen, 346 Seiten, Books on Demand

Ganz frisch heute erschienen, das neue Meisterwerk von Tomke Jantzen. In „Fusion“ treffen wir auf Matt, den viele bereits aus „Gravitation“ schon kennen. Ihr müsst den Vorgänger nicht zwangsläufig gelesen haben, doch es ist schon von Vorteil, da wir auch auf bekannte Charaktere treffen und natürlich schon ein Gefühl für Matts Charakter bekommen.

Klappentext

Sie kommen sich immer näher, aber das Leben reißt sie auseinander. Matt Johnson ist glücklich, dass er sich gleich mit Abe anfreundet, als seine Familie in ihrem neuen Zuhause in Hurricane ankommt. Doch je älter sie werden, desto mehr verändern sich seine Gefühle für ihn und stellen die Freundschaft auf eine harte Belastungsprobe. Matt will mit ihm sprechen, aber dann geschieht etwas Schreckliches, das sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Kannst du deinen Gefühlen vertrauen, wenn nur ein Blick die vergrabenen, grausamen Erinnerungen hervorholt? Abe Thompson freut sich, dass er in Matt einen guten Freund gefunden hat. Bei ihm kann er sein, wie er ist, und muss nicht den höflichen Sohn des Bürgermeisters spielen. Als Matt sich outet, stellt er damit Abes Welt auf den Kopf. Zwischen den beiden entsteht eine seltsame, ungewollte Distanz, aber er kann nicht aus dem engen Korsett heraus, in das er gepresst wurde. Als sein bester Freund verschwindet, weiß Abe nicht mehr, was er tun und fühlen soll. Kannst du für deine Gefühle kämpfen, wenn sich dir immer wieder neue Widerstände in den Weg stellen? Freut euch auf ein emotionales Friends-to-Lovers-Drama mit einer Portion Kitsch, großen Gefühlen und heißen Szenen. Die Geschichte ist abgeschlossen und kann unabhängig von »Gravitation« gelesen werden. Wer sich jedoch bei der Liebesgeschichte von Shane & Trace nicht spoilern lassen will, sollte »Gravitation« vorweg lesen. 

Triggerwarnung

Die Geschichte behandelt Themen wie Vergewaltigung, aggressives, gewalttätiges sowie selbstverletzendes Verhalten und ist aus dem Grund möglicherweise nicht für jeden Leser geeignet. Zudem werden der Verlust eines Kindes, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Homophobie und toxische Abhängigkeiten angesprochen.

Meine Meinung

Hach,Matt und Abe!!!
Ich bin echt manchmal zu sentimental. Schon bei ihren ersten Aufeinandertreffen hat es mir das Herz zerrissen. Wie kalt und gleichgültig ihre Eltern agierten. Ich kann sowas einfach nicht nachvollziehen und hatte dann das Gefühl meinen Kurzen ein mal mehr umarmen zu müssen!

Schon bei „Gravitation“ hatte mich das erste Treffen in sehr jungen Jahren wahnsinnig berührt. Auch bei Matt und Abe war dies wieder der Fall. Tomke schafft es einfach sehr gut das Verhalten der jungen Charaktere zu spiegeln. Ihr Bewusstsein für Ungerechtigkeiten und das Gefühl der Einsamkeit, aber auch dieses grenzenlose Vertrauen für die Probleme von Freunden. Dieses Verständnis für die Lage des anderen und die gemeinsamen Geheimnisse.

Die ganze Zeit genießt man die Vertrautheit der beiden und wie sie sich beide nur einander öffnen. Ich hatte so Bauchschmerzen was wohl passieren würde um diese beiden zu trennen.

Schon bei der Schilderung ihrer beiden Leben merkt man, wie unterschiedlich sie auf den elterlichen Einfluss reagieren. Und trotz allen Gegensätzen bleiben sie unzertrennlich.

Mir hat es das Herz zerrissen die beiden getrennte Wege gehen zu sehen und genau zu wissen,  wie stark sie einander doch brauchen! Und nicht nur diese schmerzhafte Trennung, sondern auch der Auslöser für diese.

Ich ahnte schon beim Outing von Matt, dass es wohl etwas in Abe wachrüttelt.

Verständlich bei seiner „Erziehung“,dass er nicht gleich offen darüber nachdachte. Es war viel nachvollziehbarer, dass er seine Zeit brauchte um sich von diesen festen Ketten und Vorstellungen zu lösen.
Seine ersten Schritte in ein selbstbestimmtes Leben und die Frage, wer bin ich eigentlich was will ich?
Hach, wie schön das doch mit Juan zusammen lief ♡︎

Matts Eindrücke, Flashbacks und Emotionen können einem wirklich die Luft zum atmen nehmen. So sehr habe ich seine Ängste zwischen den Zeilen gespürt. Aber auch den Kampfgeist unseres Tigers wieder das Leben ohne Furcht zu lieben. Sich seinen Ängsten zu stellen.

Ihr erstes Widersehen nach vielen Jahren ist wahnsinnig bewegend und rüttelt verdrängte Ereignisse wieder in den Fordergrund, wirft auf beiden Seiten viele Fragen auf.

Tomke schafft einfach authentische Situationen. Die Ernsthaftigkeit der Probleme wird nie unter den Tisch gekehrt, verharmlost oder per Wundermittel gelöst. Sie bedürfen ihrer Zeit und dem Verständnis für den jeweils anderen.

Es war einfach ergreifend wie die beiden füreinander stark sein wollten und sich dann langsam aneinander gewöhnen konnten, sich die nötige Freiheit und Fluchtmöglichkeit offen ließen.
Ich bin so unfassbar stolz auf diese beiden Kämpfer und wie sie versuchen ihr Leben zu meistern.

All die wundervollen Nebencharaktere runden die Geschichte wieder perfekt ab und lassen uns auf eigene Geschichten hoffen. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten und einen Einblick wie ihre Geschichte weiterging.

Zum Schluss möchte ich euch wirklich bitten die Triggerwarnungen zu Beginn des Buches genau zu lesen und für euch zu entscheiden, ob ihr die Geschichte lesen wollt, denn sie geht wirklich unter die Haut.

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